Inhalt, Ziel und Methode der Lehrveranstaltung:
Kinder sollen im Unterricht der Grundschule befähigt werden,
sich mit ihrer Lebenswirklichkeit auseinander zu setzen, die Wirklichkeit,
das Verhältnis zu sich selbst und zu anderen sowie zur materiellen
Umwelt mit ihren natürlichen und kulturellen Gegebenheiten
zu erschließen. Sie müssen dabei wahrnehmungsfähig
werden für soziale, ökonomische und ökologische
Gegebenheiten und Prozesse und sich dazu verhalten können.
Arbeit und Beruf sind hierin wichtige inhaltliche Momente, denn
individuelle und gesellschaftliche Handlungsfähigkeiten sind
nur zu erlangen, wenn man sich mit den zentralen Fragen der Existenz
auseinandersetzt hat, wenn man gelernt hat, hierauf bezogen Fragen
zu stellen und entsprechende Handlungsentwürfe zu entwickeln.
Diesbezügliche Forschungen zeigen, dass die „Thematik
Arbeit einschließlich aktueller und zukünftiger Probleme
von Arbeitslosigkeit und Automatisierung auch für Grundschüler
subjektiv bedeutsam ist“. Jüngere Forschungsarbeiten
zur Berufsorientierung etwa von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter
unterstreichen diese Aussagen.
Die Lehrveranstaltung versucht zum einen eine grundsätzliche
Problemnäherung durch Erschließen aktueller Studien
zum anderen aber auch über eigene empirische Erfahrungen
(Erhebungen in Grundschulklassen) und lernbereichsdidaktische
Konkretisierungen neue diesbezügliche Erfahrungshorizonte
zu eröffnen.
Einführende Literatur:
Liebel, Manfred: Kindheit und Arbeit, Frankfurt/London 2001.
Über das eigene Leben nachdenken - Lebensentwürfe und
Berufskonzepte im Grundschulalter, In: Unterricht: Arbeit+Technik,
2003, H.16, 52-54.
Glumpler, Edith: Berufsorientierung als Auftrag grundlegender Bildung,
empirische Studien – Konsequenzen für den Sachunterricht,
In: Marquardt-Mau, Brunhilde/ Schreier, Helmut: Grundlegende Bildung
im Sachunterricht, Bad Heilbrunn 1998 |